Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie
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Letzte Jäger, erste Hirten und Bauern

Die vorgeschichtlichen Wurzeln der Grünlandwirtschaft in der Region Zugspitze – Wetterstein – Karwendel

Interreg-Projekt BY25

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Eine der spannendsten Fragen der Vorgeschichtsforschung ist die nach dem Übergang von der aneignenden Lebensweise der Jäger und Sammler zu der produzierenden und sesshaften Lebensweise der ersten Hirten und Ackerbauern zu Beginn der Jungsteinzeit.

In den fruchtbaren Lössgebieten an der Donau fand dieser Epochenwechsel um 5500 v. Chr. statt. Wann aber erstmals Weidewirtschaft und Ackerbau im Voralpenland in größeren Höhenlagen und in den Nördlichen Kalkalpen betrieben wurde, ist noch weitgehend unklar. Hier scheint sich abzuzeichnen, dass die Menschen deutlich länger als Jäger und Sammler lebten als anderswo.

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Ziel des Projekts ist es, dem Ursprung der bäuerlichen Lebensweise in der grenzüberschreitenden Region Zugspitze – Wetterstein – Karwendel nachzugehen, um zukünftig ein detailliertes Bild vom Übergang von der Natur- zur Kulturlandschaft zeichnen zu können. Archäologische, archäobotanische und archäozoologische Analysen sollen zeigen, wie diese Landschaft zu Beginn der menschlichen Eingriffe aussah und welche Veränderungen seit dem Einsetzen der Sesshaftigkeit und der Grünlandwirtschaft stattgefunden haben.

Das Projekt gliedert sich in drei aufeinander bezogene Teilbereiche:

Erstens sollen die bisher verfügbaren archäologischen Funde aus der Zeit der letzten Jäger und Sammler und der ersten Hirten und Bauern in der Region systematisch recherchiert und wissenschaftlich ausgewertet werden.

SIlex Pfeilspitzek

Zweitens sollen gezielt neue archäologische und naturwissenschaftliche Quellen erschlossen werden, um die Forschungslage zu verbessern. Vorgesehen sind Feldbegehungen, bei denen interessante Stellen im Gelände nach Oberflächenfunden abgegangen werden, Ausgrabungen sowie taucharchäologische Untersuchungen. Dokumentiert werden diese Untersuchungen durch klassische Fotos und Filme sowie durch Aufnahmen mit dem Quadrocopter.

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Taucher mit Fund k

Da digitale Lehr- und Lerninhalte immer wichtiger werden, sollen drittens während der Geländearbeiten Foto- und Filmaufnahmen entstehen, um Lehrfilme für Kinder verschiedener Altersstufen zu produzieren. Diese können nach dem bayerischen und dem Tiroler Lehrplan in verschiedenen Schulfächern (Heimat- und Sachkunde, Natur & Technik, Geschichte, Biologie, Erdkunde) und Klassenstufen eingesetzt werden. Geplant sind auch die inhaltliche Vorbereitung einer Ausstellung, um Alt- und Neufunde der Öffentlichkeit zu präsentieren, sowie die Erstellung eines WebGIS zur digitalen Präsentation der Fundstellen. Außerdem soll eine App genutzt werden, um für einzelne Fundstellen Informationen per Mobilgerät zur Verfügung zu stellen

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Ansprechpartner:

Das Projekt ist eine Kooperation des Instituts für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie der LMU und dem Institut für Archäologien der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.

Koordinatoren:

Prof. Dr. Carola Metzner-Nebelsick, Prof. Dr. Bernd Päffgen, LMU München

Dr. Joachim Pechtl, Universität Innsbruck

Am Projekt beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler:

Projektzeitraum:

01.01.2021-30.06.2022

Projektkosten:

Das Projekt wird durch das EU-Programm INTERREG V-A Österreich/Bayern 2014-2020, das Vizerektorat für Forschung der Universität Innsbruck, die Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V. und die Bayerische Gesellschaft für Unterwasserarchäologie e.V.  finanziell unterstützt.

Projektkosten: 24.957 €
Mittel Interreg V-A Österreich-Bayern: 18.718 €
EFRE Fördersatz: 75 %

Kooperationspartner des Projektes:

Bildrechte:

@ M. Fesq-Martin

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