Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie
print

Links und Funktionen

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Aktuelles, Vorträge und Publikationen

Aktuelles

Vorträge und Gastvorträge


Instituts- und Fachschaftsvorträge:

Poster und Programme als Link beim Klick auf die entsprechenden Bilder erhältlich

Mittwoch, 15.11.2023, 18 Uhr c.t., Hörsaal M 014, LMU Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1: Dr. Denis Topal (Archaeology Department, National Museum of History of Moldova, Chișinău, Moldawien) - Golden Sword of the Nomads: Three Sketches on the Iron Age of Eurasia.

banner denis topal

Mittwoch, 22.11.2023, 18 Uhr c.t., Hörsaal M 014, LMU Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1: Dr. Karin Sczech (Stadt Erfurt): Untersuchungen des mittelalterlichen jüdischen Friedhofs in Erfurt.

banner karin sczech

Mittwoch, 29.11.2023, 18 Uhr c.t., Hörsaal M 014, LMU Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1: Dr. Marco Milella und Dr. Zita Laffranchi (Institut für Rechtsmedizin, Universität Bern): The CeltUDAlps project: new isotopic insights on diet and territorial mobility during the Late Iron Age in Switzerland and Northern Italy.

banner milella laffranchi

Dienstag, 19.12.2023, 16 Uhr c.t., Hörsaal A 017, LMU Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1: Prof. Dr. Carola Metzner-Nebelsick, Dr. Ken Massy, PD Dr. Michael Peters, Thilo Kappelmeyer M.Sc. und Alexandros Roukounas (Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie, LMU München): ArchaeoTin. Ein transdisziplinäres Projekt zur Erschließung des Zinnbergbaus im Erzgebirge und dessen Bedeutung für Europa.

banner_archaeotin

Mittwoch, 17.01.2024, 18 Uhr c.t., Hörsaal M 014, LMU Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1: Assoz. Prof. Dr. Melissa Vetters (Paris Lodron Universität Salzburg): Von dünnen und roten Fäden. Garnherstellung und Textilproduktion im bronzezeitlichen Griechenland.

banner_melissa_vetters

Mittwoch, 24.01.2024, 18 Uhr c.t., Hörsaal M 109, LMU Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1: Markus Wild M.A. (Bayerische Akademie der Wissenschaften) (Fachschaftsvortrag): Die eisenzeitliche Siedlung von Pfaffenhofen-Hörtenberg im Tiroler Inntal. Beiträge zur Archäologie der Fritzens-Sanzeno-Kultur von der Hallstattzeit bis zum römischen Alpenfeldzug.

banner_wild

Mittwoch, 31.01.2024, 18 Uhr c.t., Hörsaal M 014, LMU Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1: Dr. Lucia Clara Formato und Dr. Konstantina Saliari (ÖAI und NHM Wien): Die Körpergräber von Potzneusiedel (AT). Ergebnisse der interdisziplinären Auswertung einer Bestattungsgruppe des 1. Jhs. n. Chr.

Banner Formato - Saliari


ABC-Vorträge (öffentliche Vortragsreihe):

Dienstag, 28.11.2023, 19 Uhr s.t., Katharina-von-Bora-Str. 10, Hörsaal 242 (Hybrid Vortrag): PD Dr. Albert Zink (Institut für Mumienforschung, Bozen; Biologische und biomolekulare Anthropologie, Fakultät für Biologie, LMU München): Genetische Untersuchungen zur Herkunft und Mobilität der „keltischen“ Gruppen nördlich und südlich der Alpen in der späten Eisenzeit (4. – 1. Jahrhundert v. Chr.).

Mittwoch, 29.11.2023, 18 Uhr c.t., Hörsaal M 014, LMU Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1: Dr. Marco Milella und Dr. Zita Laffranchi (Institut für Rechtsmedizin, Universität Bern): The CeltUDAlps project: new isotopic insights on diet and territorial mobility during the Late Iron Age in Switzerland and Northern Italy.

Personen, die per Zoom teilnehmen möchten, melden sich bitte unter

friedhelm.hoffmann@lmu.de an. Der Zoomlink wird Ihnen dann gemailt.

Hier der Link zum ArcheoBioCenter, dort finden Sie die Poster für die Vorträge als pdf.


Die Fachschaft der VFPA hat einen neuen Studienführer erstellt, der einen Überblick über das Studium der Vor- und Frühgeschichtlichen sowie Provinzialrömischen Archäologie an der LMU gibt.

Eine Einführung und FAQs der LMU zur Teilnahme an Zoom-Meetings (digitale Lehrveranstaltungen) finden sie beim IT-Servicedesk.

Ein Einführungsvideo zur Teilnahme an Moodle-Kursen finden sie z.B. auf der Seite der Fakultät für Geowissenschaften.

Informationen für Erstsemester zur Nutzung der Universitätsbibliotheken:

Die digitalen Übertragungen der Lehrveranstaltungen via Zoom dürfen nicht aufgezeichnet und weiterverbreitet werden, sofern nicht anders mit der/dem Lehrbeauftragten abgesprochen! Andere Online-Inhalte zu Veranstaltungen (z.B. Moodle) dürfen ebenfalls nicht ohne Erlaubnis verbreitet werden und sind lediglich für den persönlichen Studienzweck zu nutzen.

Falls Fragen zum technischen Ablauf/Voraussetzungen der digitalen Lehre bestehen, bitte wenden sie sich an Dr. Ken Massy (ken.massy@vfpa.fak12.uni-muenchen.de).

Bericht über die Prospektions- und Vermessungsübung vom 9.-13. Oktober 2023 am Archäologiepark Belginum


Eine gemeinsame Veranstaltung der Universität Trier und der LMU München (Leitung: Rosemarie Cordie, Rebecca Retzlaff, Johannes Stoffels und Wolf-Rüdiger Teegen). Seit mehreren Jahren führen die Klassische Archäologie, Geoinformatik und Umweltfernerkundung der Universität Trier und das Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie der LMU München eine gemeinsame Prospektions- und Vermessungsübung im römischen Vicus Belginum durch. Ziel dieser Surveys ist die genauere Bestimmung der Ausdehnung der antiken Besiedlung. An der Veranstaltung nahmen zehn Studierende der Geoinformatik, Umweltfernerkundung und Geoarchäologie teil. Um sich den ganzen Bericht anzusehen, einfach auf das Bild klicken.

Die Interpretationen der Studierenden ist auch in Form einer Story-Map der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

belginum_2023_banner

Imagefilm des Instituts


Das Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömischen Archäologie und seine Professorinnen und Professoren stellen sich vor. Ein YouTube-Film von Tomas Simeth und Max Fiederling. Einfach auf das Bild klicken und anschauen.

teaserbild_youtube

Bronzegussworkshop am Bajuwarenhof in Kirchheim


Videozusammenfassung mit Erläuterungen zum Bronzegussworkshop im März 2022. Aufbauend auf eine Lehrveranstaltung am Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömischen Archäologie im Wintersemester 2021/2022 (Bronzeguss und Toreutik – Vom Erz bis zum Fertigprodukt), durchgeführt von Dr. Ken Massy, wurden einzelne Aspekte des Bronzegusses und der Kupferblechverarbeitung im Workshop experimentell nachempfunden. Ein YouTube-Film von Tomas Simeth und Ken Massy, Workshopleiter: Johannes Goldes (Moosburg a. d. Isar), Veranstaltungsort: Bajuwarenhof in Kirchheim b. München. Einfach auf das Bild klicken und anschauen.

banner_bronzekurs

Fernsehbericht


Mythos Archäologie: Zwischen Indiana Jones und Völkerkunde-Museum

Ein Bericht in ARD-alpha mit Frau Prof. Dr. Carola Metzner-Nebelsick und Julia Hochholzer. Einfach auf das Bild klicken und anschauen.

teaserbild_br_alpha

Publikationen

Neu im Jahr 2022 erschienen:

Kelp, Ute und Teegen, Wolf-Rüdiger (Hrsg.):

Wealthy and Healthy?

Methodological Approaches to Non-Élite Burials

Panel 1.2, Heidelberg:
Propylaeum, 2022 (Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 1).

https://doi.org/10.11588/propylaeum.926

Der Band kann über den angegebenen DOI kostenfrei heruntergeladen werden.

cover

https://doi.org/10.11588/propylaeum.926


Neu in den Jahren 2020/2021 erschienen:

Stefanie Berg, Carola Metzner-Nebelsick (Hrsg.)

Eine einmalige Zinnperlentracht der Frühbronzezeit aus Bayern – „Powerdressing“ vor 4000 Jahren

Inhalte – Projekte – Dokumentationen. Schriftenreihe des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege Nr. 24, 2021. Herausgegeben von Generalkonservator Prof. Dipl.-Ing. Architekt Mathias Pfeil. 156 Seiten, 230 Abb., Format 21 x 29,7 cm, 1. Auflage 2021, Kunstverlag Josef Fink, ISBN 978-3-95976-342-2

Anlass für einen Versuch, der klären sollte, wie in der frühen Bronzezeit sehr kleine Zinnperlen mit Durchlochung hergestellt worden sein könnten, war die Entdeckung des Grabes einer jungen Frau, die vor über 4000 Jahren auf einer Lechterrasse in Schwabmünchen beigesetzt worden war: Mit winzigen Zinnperlen waren in sehr aufwändiger Form ein Cape und eine Haube bestickt worden, wie während der restauratorischen Bearbeitung festgestellt werden konnte. Eine bedeutsame Entdeckung, denn die Verarbeitung von Zinn war technologisch ein innovativer Schritt auf dem Weg zur Bronzeherstellung.
Die Untersuchungen umfassten die klassischen archäologischen Methoden, Vergleiche mit anderen Gräbern der frühen Bronzezeit, in denen Zinn gefunden wurde, sowie die anthropologische Untersuchung der Frau und der in ihrer Umgebung bestatteten Personen. Im Unterschied zu anderen archäologischen Auswertungen beinhaltet dieser Band auch die umfassende Darstellung der restauratorischen Arbeit, die Metall- und die Strontiumisotopenanalyse.
Mit Beiträgen von Stefanie Berg, Daniel Berger, Gerhard Brügmann, Gisela Grupe, Franz Herzig, Anja Hobmaier, Ken Massy, Carola Metzner-Nebelsick, Ernst Pernicka, Andreas Rott, Anja Staskiewicz und Jörg Stolz.

 Schwabmünchen_Titelbild

Link zum Kunstverlag Josef Fink

Lorenzo Zamboni, Manuel Fernández-Götz, Carola Metzner-Nebelsick (Hrsg.)

Crossing the Alps. Early Urbanism Between Northern Italy and Central Europe (900-400 BC)

Leiden, Sidestone Press 2020, 436 Seiten, 137 Abb., Format 21 x 28 cm, 1. Auflage 2020, Sidestone Press, Paperback ISBN 978-9-08890-961-0, Hardback ISBN 978-9-08890-962-7

This volume offers the first comprehensive overview of the urbanisation processes that took place south and north of the Alps during the early first millennium BC, highlighting the interactions between the different geographical areas.
The 26 chapters included in this book provide a combination of theoretical and methodological insights into urbanisation processes, regional overviews, and up-to-date evidence from key archaeological sites. The latter comprise both well-established names such as the Heuneburg, Vix-Mont Lassois, Verucchio, Marzabotto, and Spina, as well as other sites that are less well-known but equally relevant for the understanding of centralisation processes during the Iron Age.
In particular, this volume brings together, for the first time, the rich archaeological evidence for urban and proto-urban sites in northern Italy, a region that has traditionally been neglected or underestimated in accounts on Iron Age urbanisation. Thus, the book transcends previous barriers in scholarship and helps to readdress one of the most attractive topics of current archaeological research: the multiple and non­linear pathways towards urbanisation.

 teaserbild crossing the alps

Link zur Sidestone Press

Mario Gavranović, Daniela Heilmann, Aleksandar Kapuran and Marek Verčik (Hrsg. Volume 1)
Barbara Horejs, Carola Metzner-Nebelsick and Peter Pavúk (Hrsg. Reihe)

"Perspectives on Balkan Archaeology 1" der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie

Spheres of Interaction.
Contacts and Relationships between the Balkans and Adjacent Regions in the Late Bronze / Iron Age (13th–5th Centuries BCE).
Proceedings of the Conference held between 15–17 September, 2017 Institute of Archaeology, Belgrade.

Interaktionssphären.
Kontakte und Beziehungen zwischen dem Balkan und angrenzenden Gebieten in der späten Bronzezeit und Eisenzeit (13.-5. Jhd. v.Chr.).
Beiträge zur Konferenz vom 15.-17. September 2017, Archäologisches Institut Belgrad.

Rahden/Westf., Verlag Marie Leidorf 2020, 316 Seiten, 129 Abb., 7 Tafeln, Format 21 x 29,7 cm, 1. Auflage 2020, Hardback ISBN 978-3-86757-110-4

Die Reihe beruht auf einer neuen Konferenzserie, die künftig alle 2-3 Jahre auf dem Balkan stattfinden wird und deren erste Publikation 2016 als Godišnjak [Sarajevo] Bd. 47 erschienen ist. Dieser Tagungsband der zweiten Konferenz von 2017 in Belgrad enthält Vorwort, Prolog, Einleitung und 14 Aufsätze. Diese befassen sich mit der Interaktion in der M-SBZ des SW-Balkans, Ähnlichkeiten und Unterschieden der materiellen Kultur der Belegiš II-Gava Gruppe in Südpannonien und dem Marchbecken, Körperbestattungen versus Brandbestattungen in der SBZ zwischen S-Karpatenbecken und W-Balkan, Dalmatien in der SBZ-FEZ, Schutzwaffen der SBZ, der Siedlung von Čepintsi im SBZ-Kontext, Siedlungen und Gräberfeldern der FEZ in Makedonien, den Seevölkern und dem “Balkanismus” in der SBZ-Archäologie, kultureller Kontinutiät während der SBZ-FEZ im westlichen Marchbecken, Späthallstatt-Kontakten zwischen SO-Karpatenbecken und W-Balkan, Gürtelschmuck bei Frauen des 7./6. Jh. in N-Albanien, Grabsitten der EZ in N-Griechenland, “Monochromer Ware” in N-Griechenland von der Spätgeometrik bis zur Archaik sowie Objektbiographien zweier Metallgefäße aus einem Grab in Vergina / Aigai.

 perspectives_of_balkan_archaeology_t

Link zum Teaserfilm Book-Launch

Link zum Verlag Marie Leidorf

Neu in den Jahren 2020-2024 erschienene Bände der Münchner Beiträge zur Provinzialrömischen Archäologie (Hrsg. M. Mackensen): 
  

Ludwig Ohlenroth (†)/Sebastian Schmid
Die italische Terra Sigillata mit Auflagenverzierung. Katalog der Applikenmotive.
MBPA Ergänzugnsband 3 (Wiesbaden 2024) 400 S., 8 farb. Abb., 17 s/w Abb., 90 Tafeln (978-3-7520-0615-5)

Der 1892 in Augsburg geborene und dort 1959 verstorbene Ludwig Ohlenroth war nicht nur über mehrere Jahrzehnte als Ausgräber und Denkmalpfleger vor allem in Augsburg und Kempten tätig, sondern beschäftigte sich auch intensiv mit römischer Keramik. Zahlreiche Reisen führten ihn in Museen u. a. in Deutschland und Italien, in denen er frühkaiserzeitliche bleiglasierte Gefäße, Aco-Becher und Sarius-Schalen zeichnete und katalogisierte. Im Zentrum seines Forschungsinteresses stand jedoch die applikenverzierte italische Terra Sigillata, insbesondere die als Dekor verwendeten Motive. Bereits in den frühen 1920er Jahren begann Ohlenroth mit der Sammlung und Dokumentation applikenverzierter italischer Sigillata. 1937 publizierte er einen Artikel zu dieser Ware, in dem er sich zwar auf die entsprechenden Belege aus Raetien und Germanien beschränkte, jedoch immer wieder auf seine darüber hinaus gehenden Untersuchungen Bezug nahm. Diese setzte er bis in die 1950er Jahre fort, ohne sie allerdings abschließen zu können.
Auf mehr als 1200 Gefäßen dokumentierte Ohlenroth insgesamt über 900 unterschiedliche Applikentypen, die er in Motivgruppen unterteilte und ausführlich beschrieb. Darunter befinden sich nicht nur auf italischer Terra Sigillata häufig belegte Motive wie Masken bzw. Köpfe, Hunde und Löwen, Delfine, Rosetten oder verschiedene Blätter, sondern auch zahlreiche sehr seltene, oft nur in Einzelstücken nachgewiesene Darstellungen insbesondere figürlicher Art. Sie geben einen Eindruck von der Vielfalt und der künstlerischen Qualität der Applikenverzierung auf italischer Terra Sigillata. Darüber hinaus dokumentierte Ohlenroth die auf den Gefäßen belegten Töpferstempel und wenige Gefäße in Form von Profilzeichnungen.
Die Zeichnungen Ludwig Ohlenroths und sein ausführlicher Katalog, die lange Jahrzehnte als Nachlass im Bayer. Landesamt für Denkmalpflege unbeachtet geblieben waren, stehen im Zentrum des vorliegenden Bandes, der als auf einer breiten Materialbasis beruhendes Bestimmungswerk für die Motive applikenverzierter italischer Terra Sigillata dienen soll. Der von S. Schmid edierte Nachlass mit den gezeichneten Auflagen wird nun durch zahlreiche neue Farbfotos von Appliken, insbesondere von seltenen, bislang nicht publizierten und bekannten Darstellungen ergänzt. Hinzu kommen einleitende Beiträge von Schmid zu Leben und Werk Ohlenroths und zur Entstehung seiner Aufzeichnungen zu den Appliken. Ein umfangreiches Kapitel von Schmid gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand der applikenverzierten italischen Sigillata, u. a. zur Chronologie und Herstellung. Dabei zeigt sich, dass viele von Ohlenroth vor über 80 Jahren angestellte Überlegungen auch heute noch Gültigkeit besitzen.

MBPA Ergänzungsband 3

Link zum Reichert-Verlag

Michael Mackensen
Das severische Vexillationskastell Myd(---) / Gheriat el-Garbia am limes Tripolitanus (Libyen). I Forschungsgeschichte, Vermessung, Prospektionen und Funde 2009–2010.
MBPA 10 (Wiesbaden 2021) 320 S., 9 Tab., 95 Farbabb. im Text, 18 sw-Textabb., 24 Taf. (978-3-7520-0586-8)

Das römische Kastell Gheriat el-Garbia liegt im nordwestlichen Libyen 280 km südlich von Tripolis in der steppenartigen Halbwüste, oberhalb einer Oase, an der zentralen Route ins Land der Garamanten im Fezzan. Es ist – neben Bu Njem und Ghadames – das größte der drei unter Kaiser Septimius Severus weit nach Süden vorgeschobenen neuen Vexillationskastelle des limes Tripolitanus. Aufgrund einer Bauinschrift wurde es spätestens im Herbst 201 n. Chr. von einer Abteilung der legio III Augusta aus Lambaesis fertig gestellt. Seit den englischen Surveys (1953, 1981) bietet das Kastell mit seinen teilweise spektakulär gut erhaltenen Toranlagen sowie den Eck- und Zwischentürmen eine valide Grundlage für architektonische Rekonstruktionen von Kastellen des 3. Jahrhunderts.
Im Rahmen des interdisziplinär ausgerichteten Projekts der Provinzialrömischen Archäologie an der Universität München, gefördert von der Exzellenzinitiative (LMUexcellent), wurden 2009 und 2010 je zwei Frühjahrs- und Herbstkampagnen in Zusammenarbeit mit dem Libyschen Antikendienst durchgeführt. Im Mittelpunkt standen Surveys und erstmals Ausgrabungen in ausgewählten Arealen des von einem Berberdorf überbauten Kastells (Tore, Stabsgebäude, Mannschaftsunterkünfte) und in einem der Heiligtümer. Neben naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden (Geodäsie, Geophysik, Archäometrie, 14C-Analysen, Paläobotantik, Paläoanatomie, Anthropologie) wurden die Wehranlagen mit terrestrischem 3D-Laserscanning dokumentiert. Überraschend war neben der bis 275/280 erfolgten Nutzung des Kastells mit dem inschriftlich überlieferten Ortsnamen Myd(---) eine spätantike Instandsetzung: Ab ca. 390/400 wurde bis Mitte des 5. Jahrhunderts im Kastell, den castra Madensia der Notitia Dignitatum Occ. XXXI 30, eine limitane Einheit, die milites munifices, stationiert.
Im ersten Band werden die Forschungsgeschichte in der tripolitanischen Grenzzone im nordwestlichen Libyen und in Südtunesien von 1819 bis 1996 sowie die Lage und Topographie von Gheriat el-Garbia dargestellt. Es folgen Beiträge zur geodätischen Erfassung der Topographie des Kastell- und des Tempelplateaus unter Verwendung von Radardaten des deutschen Erdbeobachtungssatelliten TerraSar-X. Rekonstruiert wird das römische Vermessungsschema des Kastells, das auf punischen Längenmaßen (cubiti) beruht. Im Mittelpunkt stehen neben den geophysikalischen Prospektionen die archäologischen Surveys. Insbesondere die zahlreichen Architekturglieder aus dem Kastellareal ergeben sieben Säulenordnungen, die auf eine anspruchsvolle architektonische Ausstattung der zentralen Gebäude des Kastells schließen lassen. Das umfangreiche Material des Keramik-Surveys liefert wichtige Daten zur Versorgung der Garnison mit Fein- und Kochkeramik sowie mit in Amphoren transportiertem Wein, Olivenöl und Fischkonserven. Im Abschnitt zu chronologierelevanten Materialien werden Metallkleinfunde (Fibeln, militärische Ausrüstungsgegenstände), Münzen und 27 Radiokarbonanalysen (14C) vorgelegt; letztere bilden die Basis für die Datierung der spätantiken Instandsetzungen des Kastells zwischen 390 und 425 n. Chr.
Im zweiten, in Vorbereitung befindlichen Band werden die Wehranlagen, die Ausgrabungen im Kastell und in einem der Heiligtümer, die Inschriften und die stratifizierten Funde veröffentlicht.

 mbpa10_img112

Link zum Reichert Verlag

Hg.: Michael Mackensen - Sebastian Schmid
Ines Abspacher

Italische und nordafrikanische Lampen des 1. bis 5. Jahrhunderts. Römische Lampen der Sammlung K. Wilhelm

MBPA Ergänzungsband 2. 2020. 8° Geb.
192 S., 215 s/w- und 75 Farbabb., 30 Tafeln (978-3-95490-412-9)

Die vorgelegten Lampen sind Bestandteil einer Sammlung römischer Feinkeramik von K. Wilhelm, deren Schwerpunkt auf nordafrikanischer Sigillata des späten 2. bis 6. Jahrhunderts liegt (vgl. MBPA 8 / 2019). Elf Bildlampen wurden in Italien produziert, 41 Lampen und drei Lampenmodel wurden in Nordafrika hergestellt. Sie bieten einen Überblick über Formen- und Dekorspektrum der zum Teil in großen Stückzahlen gefertigten und weiträumig verhandelten Beleuchtungskörper.
Die früh- und mittelkaiserzeitlichen Exemplaren aus Italien sind teilweise von großer künstlerischer Qualität; ihre Spiegel zieren Motive, die mit ihrer lichtspendenden Funktion in Verbindung stehen, aber auch verschiedene mythologische Szenen.
Die nordafrikanischen, nicht-rottonigen Lampen des 2. und 3. Jahrhunderts sind als typische Exemplare anzusprechen. Bislang gibt es kaum Hinweise, in welchen Töpfereien in Tunesien diese Lampen gefertigt wurden. Aus solchen stammen auch drei singuläre Oberteile von Gipsmatrizen, die zur Lampenherstellung verwendet wurden. Der größte Teil der nordafrikanischen Lampen ist rottonig und rot engobiert, darunter zwei figurale Kopflampen. Große Bedeutung kommt zwölf in Zentraltunesien hergestellten rottonigen, rot engobierten (Sigillata-)Lampen zu, die zu den seltenen Vertretern der frühen Produktionsphase dieser Gattung während des 3. und der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts gehören. Sie zeigen den Variantenreichtum sowohl in der Form als auch im Dekor während einer frühen Experimentierphase in der Produktion dieser Lampen, die letztlich zu den „klassischen“ spätantiken Formen mit teilweise christlichen Spiegel- und Schulterdekormotiven führten. So wurden teilweise ältere, nicht-rottonige Lampen zum Vorbild genommen, abgeformt und abgewandelt; teilweise entwickelte man aber auch neue Formen bzw. Form- und Dekorelemente. Zur Verzierung der Spiegel verwendeten die Töpfer vom 3. bis frühen 5. Jahrhundert oftmals von der applikenverzierten Sigillatagefäßkeramik abgeformte Dekormotive. Dies zeigt bereits die Verbindungen zu den diese reliefverzierte Sigillata produzierenden Werkstätten in Sidi Marzouk Tounsi (Zentraltunesien). Eine Bestätigung hierfür liefern die Röntgenfluoreszenzanalysen ausgewählter Lampen. Demnach stammt der Großteil der frühen Exemplare aus Henchir el Guellal bei Djilma, dem offensichtlich in der Frühphase der rottonigen Lampen wichtigsten Produktionszentrum in Zentraltunesien.

MBPA-EBd2

Link zum Reichert Verlag

Sebastian Schmid/Markus Gschwind

Italische Terra Sigillata aus Iuvavum/Salzburg.
Untersuchungen zur Siedlungs- und Handelsgeschichte des augusteischen vicus und des municipium Claudium Iuvavum

MBPA, Bd. 9 (Wiesbaden 2020). 21,0 x 29,7 cm, Geb., 320 S., 477 s/w Abb., 544 farb Abb., 48 Taf. (978-3-95490-450-1)

Aufgrund ihrer weiträumigen Verhandlung und ihrer feinchronologischen Relevanz stellt die in großen Mengen in Ober-, Mittel- und Süditalien sowie Südfrankreich hergestellte italische Terra Sigillata eine der wichtigsten Quellengattungen der frühen Kaiserzeit dar. Dabei kommt ihr insbesondere in siedlungs- und handelsgeschichtlicher Hinsicht eine entscheidende Rolle zu.
Aus Österreich, aber auch aus den angrenzenden Gebieten, wurde bislang nur aus der Stadt auf dem Magdalensberg (Kärnten) eine große Menge dieser Feinkeramik publiziert. Mit mehr als 1500 Fragmenten, von denen über 1000 auch typologisch klassifizierbar waren, kann nun auch aus Salzburg/Iuvavum eine mehr als repräsentative Zahl italischer Terra Sigillata vorgelegt werden. Diese fanden sich im Zuge der langjährigen Ausgrabungen in der Stadt, insbesondere während archäologischer Untersuchungen der letzten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.
Iuvavum wurde zu etwa gleich großen Teilen mit italischer Terra Sigillata aus Werkstätten in Mittel- und Oberitalien beliefert, wie makroskopische Untersuchungen und chemische Analysen (durch G. Schneider und M. Daszkiewicz), aber auch über 160 Töpferstempel zeigen. Die frühesten Gefäße stellen Teller und Schalen dar, die in das letzte Jahrzehnt v. Chr. und das erste Jahrzehnt n. Chr. datieren; es überwiegen jedoch Formen des 1. Jahrhunderts n. Chr., von denen über 500 Fragmente mit Appliken verziert sind.
Die antiquarische Analyse der italischen Terra Sigillata aus Iuvavum und der Vergleich des Salzburger Spektrums mit jenen anderer Fundorte in Raetien und Noricum erlaubt weitergehende Untersuchungen zur Siedlungs- und Handelsgeschichte der Stadt an der Salzach in der frühen Kaiserzeit: Die frühesten Gefäße belegen eine in mittelaugusteischer Zeit gegründete, kleinere Siedlung, die vornehmlich mit Produkten aus Oberitalien versorgt wurde. Bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr., als die Stadt unter Kaiser Claudius den Rang eines municipium erhielt, breitete sie sich über das gesamte spätere Stadtgebiet aus, wobei die Terra Sigillata nun mehrheitlich aus Mittelitalien stammte. Diese Veränderung in der Herkunft der italischen Terra Sigillata aus Salzburg ist wohl mit einem Wandel der Belieferungsstrukturen und anderen Transportwegen zu verbinden. Dabei spielten insbesondere die Nord-Süd-Routen über die Tauernpässe eine wichtige Rolle. Die Verbindung nach Westen in Richtung Augsburg hatte – zumindest in der Frühzeit – offenbar keine größere Bedeutung für die Versorgung Salzburgs mit Terra Sigillata.

MBPA9_Ueberzug

Link zum Reichert Verlag