Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie
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Schnittstelle römische Stadtmauer/Moselaltarm Trier

Erschließung eines Geoarchivs im Norden der römischen Metropole Colonia Augusta Treverorum/Trier

trier_grabung

Ziel dieses Projekts war die Beantwortung einiger zentraler Forschungsfragen, die die Siedlungsentwicklung des römischen Triers betreffen. Vor allem waren dies die Datierung der römischen Stadtmauer und der Umgang mit schlechtem Baugrund in römischer Zeit.

Im Vorfeld der Antragstellung bei der Gerda-Henkel-Stiftung durch Prof. Dr. Salvatore Ortisi wurden von Florian Steininger und Michael Drechsler mehrer Bohrungen im Stadtgebiet Trier durchgeführt. Wie bereits vermutet bot eine Stelle im Grünstreifen zwischen Nordallee und Franz-Ludwig-Straße ideale Bedingungen für weitere Untersuchungen: Der Grundwasserstand war für einen Trockenmonat (August 2016) noch sehr hoch und die Lage innerhalb der Grünanlage sollte zu keinerlei Beeinträchtigung des Trierer Alltags führen. 2017 wurde das Projekt von der Gerda-Henkel-Stiftung als förderungswürdig anerkannt und durch diese maßgeblich finanziert.

trier_holzfunde

Im August/September 2017 führte ein Team der Provinzialrömischen Archäologie unter Leitung von Christoph Lindner in Kooperation mit der Landesarchäologie Trier eine Ausgrabung an dieser Stelle durch. In einem Verbau mit einem Durchmesser von 3 m wurde bis auf den gewachsenen Boden runtergegraben. Dabei wurde nicht nur das Fundament der römischen Stadtmauer, sondern auch das eines römischen Turms entdeckt.

Obwohl es an Kleinfundmaterial in dieser Grabung mangelte, gelang eine exakte Datierung des Baus. Von der Spundwand der Baugrube konnten mehrere Holzproben geborgen werden. Die Untersuchung im dendrochronologischen Labor des Rheinischen Landesmuseums Trier ergaben ein Fälldatum im Winterhalbjahr 169/170 n. Chr. Die Anlage der Spundwand und damit der Beginn am Bau der römischen Stadtmauer muss im Jahr 170 n. Chr. erfolgt sein. Dies ist der erste naturwissenschaftliche Beweis für die Errichtung dieses Bauwerks und lässt Rückschlüsse auf das UNESCO-Welterbe Porta Nigra zu.

Kooperationspartner

Ludwig-Maximilians-Universität München

  • Prof. Dr. Salvatore Ortisi (Professur für Provinzialrömische Archäologie)
  • Christoph Lindner (wissenschaftlicher Mitarbeiter, Provinzialrömische Archäologie)

Rheinisches Landesmuseum Trier

  • Dr. Marcus Reuter (Direktor)
  • Mechthild Neyses-Eiden (stellv. Direktorin, Dendrochronologisches Labor)
  • Dr. Joachim Hupe (Leiter der Landesarchäologie Trier)

Universität zu Köln

  • Prof. Dr. Olaf Bubenzer (Professur für Angewandte Geomorphologie und Quartärforschung)
  • Florian Steininger (wissenschaftlicher Mitarbeiter, Geographisches Institut)
  • Michael Drechsler (Archäologisches Institut)

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