Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie
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Kimmerick auf der Krim

Eine Grenzstadt des Bosporanischen Reiches?

Survey und Ausgrabung 2012-2013

Krim_OpukDas antike Kimmerik liegt unweit der Meerenge von Kertsch an der Südküste der Krim. Das Bosporanische Reich, zu dem die Küstenstadt in der Antike gehörte, war eine der bedeutendsten Kontaktzonen zwischen den großen Kulturen des Mittelmeerraumes und den asiatischen Steppenvölkern. Das in vorangegangenen Untersuchungen und Surveys geborgene Fundmaterial deutet darauf hin, daß der strategisch günstig über einer Lagunenlandschaft gelegene Siedlungsberg von Kimmerick (Opuk) von der archaischen Zeit bis mindestens in das 6. oder 7. Jahrhundert genutzt wurde. Ein limesartiges Wall-Grabensystem, das die Kertsch-Halbinsel durchschneidet, hatte hier seinen südlichen Endpunkt.

Krim_TorErste Surveys und die 2012 von der Krim-Abteilung der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln und der russischen Universiät Saratov durchgeführten Ausgrabungen an verschiedenen Stellen des Siedlungsareals und im Bereich der Stadtmauer deuten darauf hin, dass sich der Kernbereich der Siedlung in der späteren Kaiserzeit von einer zunächst küstennahen Position auf das höher gelegene Hügelplateau verlagert hat.

Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen Fragen nach der Chronologie einer auf dem Bergplateau angelegten Höhensiedlung („Zitadelle). Dabei wurde deutlich, dass das gut geschützte Siedlungsareal auf dem Hochplateau („Zitadelle“) Krim_Mauervom 3. bis in das 6. oder 7. Jahrhundert intensiv genutzt wurde. Möglicherweise ist dies auf die Funktion der Stadt als südliche Hafen- und Relaisstation des „bosporanischen Limes“ zurückzuführen. Die Aufarbeitung der Grabungs- und Surveyergebnisse wird von der Abteilung Provinzialrömische Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universität München in Zusammenarbeit mit Valentina Mordvintseva fortgeführt.

Leitung: Valentina Mordvintseva, Salvatore Ortisi

Mitarbeiterin: Sonja Dittebrandt

Teilnehmer: Frederik Kirch, Christoph Lindner, Vasili Tyrsin