Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie
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Eisenerzabbau und –weiterverarbeitung im frühmittelalterlichen Bayern

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Ende 2008 wurde ein wissenschaftliches Projekt zu Klärung von Eisenerzabbau und –weiterverarbeitung im frühmittelalterlichen Bayern begonnen.

Die Trichtergrubenfelder im nördlichen Alpenvorland gehören zu den wenigen im Laufe der Geschichte in Mitteleuropa entstandenen Eisenzentren. Nach dem Umfang der Trichtergrubenfelder zu urteilen, ist damit wichtiger Bestandteil der römischen und frühmittelalterlichen Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte dieser Region lange Zeit unbeachtet geblieben. In dem Projekt kommen, kombiniert mit der rein  archäologischen Prospektion und Grabung, Methoden der Geophysik, Fernerkundung und der Mineralogie zur Anwendung.eisenerz2

In einem ersten Schritt wurden die vorhandenen Informationen überblicksweise zusammengestellt. Basierend darauf sind zwei konkrete Abbaugebiete ausgewählt worden: Das „Grubet“ bei Aichach und das in den westlichen Wäldern bei Augsburg zwischen Wehringen und Strassberg gelegene Pingenfeld „Prügelleite“. Letzteres wurde während des Sommers 2008 im Zuge der Lehrgrabung des Instituts für Vor- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Archäologie der Ludwig Maximilians Universität im Bereich der frühmittelalterlichen Handwerkersiedlung in Wehringen untersucht. Es kann davon ausgegangen werden, dass das in den Westlichen Wäldern abgebaute Eisenerzmaterial in der Wehringer Siedlung weiterverarbeitet wurde. Insofern ergibt sich ein seltener Zusammenhang von Abbaustätte und Weiterverarbeitungsort. In dem Pingenfeld wurden bisher hauptsächlich Prospektionen und Vermessungen durchgeführt. Im Rahmen einer Lehrgrabung wird im April 2009 eine Pinge detailliert untersucht.

Vergleichend sollen ähnliche Arbeiten im „Grubet“ bei Aichach durchgeführt werden.

Projektmitarbeiter: Martin Straßburger M.A.eisenerz3

Kooperationspartner: Eleonora-Schamberger Stiftung; Gemeinde Wehringen; Stadt Aichach; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege.